Samstag, April 14, 2007

Konzert-review "Rise against &Co"

Eigentlich könnte ich hier auch "Co. & Rise against" als Überschrift einfügen, denn die beiden Vorbands "Cancer Bats" und "The Bronx" haben eine dermaßen hohe Qualität was Auftritt sowie Mucke angeht an den Abend gelegt, dass die Bezeichnung ´Vorband´ schon fast ein wenig beleidigend wirkt.
Ansichtssache - als erste Band durften auf jeden Fall die "Cancer Bats" aus Kanada ran. Und während der Konzertbesucher an dieser Stelle sich oftmals mit mittelmäßigen Nachwuchsbands zufrieden geben muss, widerlegten die Cancer Bats diesen Verdacht aber sogleich und versohlten den anwesenden Tanzwütigen bereits gehörig den Hosenboden.
Noch besser, vielleicht sogar am Besten machten das die zweite Band des Abends
"The Bronx" aus Kalifornien. Mit sowas von geradeaus gespieltem straightem PunkRock war wohl der eine oder andere Besucher schneller im Moshpit, als ihm bewusst wurde. Nicht zuletzt ein Verdienst des unscheinbaren Sängers, der aber nicht nur nen Tiger aufm Shirt, sondern auch mindestens Siegfried&Roys Raubkatzenbestand in der Blutbahn hatte.
Unglaubliche Power in der Musik und allem voran einer großartigen Show mit einem herrlich durchgeknallten Sänger, der es sich auch nicht nehmen ließ, mehr in der mittlerweile ausgeflippten Tanzgemeinde, als auf der Bühne aufzuhalten - PunkRock wie er besser nich sein kann. Für mich das absolute Highlight des Abends, soviel schon mal vorweg.
Vielleicht auch nicht zuletzt wegen des matschigen Sounds der letztlich "Rise against", dem Headliner und demnach der dritten Band des Abends, ein wenig die Power nahm. Denn geil war die Musik zweifelsohne, wie auch das ehrenwerte Publikum befand. Die Stimmung konnte bereits nach dem ersten Song besser nicht sein, der Sound allerdings deutlich. Dennoch gabs jetzt keinen Einzelnen mehr, das Ganze vor der Bühne mutierte zu einer einzelnen, mitgröhlenden, ausgelassenen Masse. Dennoch war nach vielfach monierten, viel zu kurzen 60 Minuten bereits wieder Schluss, allerdings nicht - klar - ohne die obligatorische Zugabe. Und die hatte es dann nochmal in sich: Mit zwei ruhigen, gänsehautproduzierenden Stücken und weiteren zwei Arschtritt-Songs ließen die Jungs den Abend dann langsam ausklingen. Da hätte es - hier mal ein Gruß an die Wurstfachverkäuferin vom Pennymarkt - auch ruhig ein wenig mehr sein dürfen...
Dennoch dürfte dieser Abend wohl die "Rise against"-Fangemeinde absolut zufrieden gestellt haben und auch vor beiden Vorbands kann, nein, muss an dieser Stelle der Hut oder falls nicht vorhanden, das Toupet gezogen werden...